Unser­ei­ner muß ja immer war­ten, wohin er auch kommt. Denn wer kein Geld besitzt, von dem nimmt man an, daß er wenigs­tens uner­meß­lich viel Zeit hat. Wer Geld besitzt, kann es mit Geld abma­chen; wer kein Geld zum Hin­le­gen hat, muß es mit sei­ner Zeit bezah­len und mit sei­ner Geduld. Denn wird man gar auf­säs­sig oder äußert man sei­ne Unge­duld in einer Wei­se, die unbe­liebt ist, so weiß der Beam­te so vie­le Wege zu gehen, daß man vier­mal mehr an Zeit bezah­len muß. So beläßt man es bei der Zeit­stra­fe, die einem auf­er­legt wird.
(B. Tra­ven – Das Totenschiff)

I don’t need ano­ther fri­end,
when most of them,
I can bare­ly keep up with.
I’m per­fect­ly able to hold my own hand,
but I still can’t kiss my own neck.

Wye Oak – Civilian

Was schon könn­te man an Loh­nens­wer­tem oder Nütz­li­chem beken­nen? Was uns wider­fah­ren ist, ist ent­we­der allen wider­fah­ren oder uns allein; in dem einen Fall ist es nichts Neu­es, im ande­ren unbe­greif­lich. Wenn ich schrei­be, was ich emp­fin­de, dann weil ich auf die­se Wei­se das Fie­ber mei­nes Emp­fin­dens sen­ke. Was ich beken­ne, ist nicht von Bedeu­tung, denn nichts ist von Bedeu­tung. Ich mache Land­schaf­ten aus dem, was ich emp­fin­de. Mache Feri­en von mei­nen Gefüh­len. Ich begrei­fe ohne wei­te­res, daß Frau­en aus Kum­mer sti­cken und Strümp­fe stri­cken, weil es Leben gibt. Mei­ne alte Tan­te leg­te end­lo­se Aben­de lang Pati­en­cen. Mei­ne Pati­en­cen sind mei­ne Gefühlsbekenntnisse.
Fer­nan­do Pes­soa – Das Buch der Unruhe