Einträge von Mischa

An die Lieblosen

Ihr seid die lieblosesten Menschen, die ich kenne. Ihr schaut euch Sendungen an, in denen Andere, die in ihrem Leben noch nie eine ernsthafte Partnerschaft erlebt haben, einmal von der Liebe sprechen, von dem, was das nun für sie ist, und ihr, ihr macht euch lustig über sie, weil sie in euren Augen so unglaublich […]

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Den Tisch umwerfen

Der [soziale] Raum, das sind hier die Spielregeln, denen sich jeder Spieler beugen muß. Vor sich haben die Spieler verschiedenfarbige Chips aufgestapelt, Ausbeute der vorangegangenen Runden. Die unterschiedlich gefärbten Chips stellen unterschiedliche Arten von Kapital dar: Es gibt Spieler mit viel ökonomischem Kapital, wenig kulturellem und wenig sozialem Kapital. Die sind in meinem Raumschema rechts […]

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Ethnozentrismus

Den Karren von meiner Hand in die seine wechselnd, erzählte er mir eine lustige Geschichte über den ersten Schubkarren, den er je gesehen. Das war in Sag Harbor. Die Eigner des Schiffes, so scheint es, hatten ihm einen geliehen, um seine schwere Tasche in sein Logierhaus zu schaffen. Um, was dieses Ding betrifft, nicht unwissend […]

Ein gutes Leben

What if you had one day perfectly healthy, I asked? What would you do? „Twenty-four hours?“ Twenty-four hours. „Let’s see… I’d get up in the morning, do my exercises, have a lovely breakfast of sweet rolls and tea, go for a swim, then have my friends come over for a nice lunch. I’d have them […]

Lebenslos

Plötzlich Angst und viele Tränen, ging doch schneller als erdacht: Ist ihr Dasein schon am Ende? Haben niemals mitgemacht. Schau’n sich um, erkennen trüb: All die Zeit, da fehlte was; Arbeit, Auto und ein Haus: Dieses „Leben“ – war es das? (2007)

Vom Zuhören

Here was a man who, if he wanted, could spend every waking moment in self-pity, feeling his body for decay, counting his breaths. So many people with far smaller problems are so self-absorbed, their eyes glaze over if you speak for more than thirty seconds. They already have something else in mind – a friend […]

Weniger ist mehr

Selten unternehme ich etwas mit mehr als drei Menschen auf einmal. Vielleicht mag das unsozial erscheinen, doch für mich ist es genau das Gegenteil. Ich meide Massenveranstaltungen und bleibe Treffen fern, wenn absehbar ist, dass am Ende mehr Menschen anwesend sein werden als ich für angenehm befinde. Das liegt vor allem daran, dass jedes Treffen […]

Gottes Scheiße

Als ich klein war und mir das für Kinder nacherzählte Alte Testament anschaute, das mit Radierungen von Gustave Doré illustriert war, sah ich den lieben Gott auf einer Wolke sitzen. Er war ein alter Mann, hatte Augen, eine Nase und einen langen Bart, und ich sagte mir, wenn er einen Mund hat, muß er auch […]

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Beschleunigtes Leben

Im Bewusstsein der Zeitlichkeit setzt sich der Knacks durch. Auch wo er nicht identifiziert wird, bricht er sich Bahn in den zuwiderlaufenden Kräften, etwa im Versuch, seiner Arbeit mit einer Beschleunigung des Lebensgefühls zu begegnen. Mach schnell, und du wirst ihn mit bloßem Auge, mit bloßem inneren Auge, nicht mehr wahrnehmen. Die Geschwindigkeit wird den […]

I am not sad

He awoke each morning with the desire to do right, to be a good and meaningful person, to be, as simple as it sounded and as impossible as it actually was, happy. And during the course of each day his heart would descend from his chest into his stomach. By early afternoon he was overcome […]