Einträge von Mischa

Ori­en­tie­rung

Es ist eine eben­so über­ra­schen­de und merk­wür­di­ge wie wert­vol­le Erfah­rung, sich im Wal­de zu irgend­ei­ner Zeit zu ver­ir­ren. Oft kommt man in einem Schnee­sturm selbst bei Tage auf eine wohl­be­kann­te Stra­ße und ist nicht imstan­de zu sagen, in wel­cher Rich­tung das Dorf liegt. Obgleich man tau­send­mal hier gegan­gen ist, kann man nichts Bekann­tes dar­an erkennen, […]

Manch unge­sühn­ter Mord

Sie glau­ben, es sei pri­mi­tiv und bar­ba­risch, einen Men­schen zu töten? Au con­trai­re! Oh bit­te, den­ken Sie nicht an Schuss­waf­fen, den­ken Sie nicht an Mes­ser oder Gift, den­ken Sie nicht an Blut und all die bra­chia­len Metho­den des Tötens. Wagen Sie etwas mehr Fan­ta­sie. Mei­ne Pro­fes­si­on ist eine ande­re, ich bin spe­zia­li­siert auf Mor­de und […]

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Deu­tungs­ho­heit

Der ande­re Trick besteht dar­in, dem Part­ner eben­so hef­ti­ge wie nebel­haf­te Vor­wür­fe zu machen. Wenn er dann wis­sen will, was Sie eigent­lich mei­nen, kön­nen Sie die Fal­le mit dem zusätz­li­chen Hin­weis her­me­tisch schlie­ßen: »Wenn du nicht der Mensch wärest, der du bist, müß­test du mich nicht erst noch fra­gen. Der Umstand, daß du nicht einmal […]

The only perspective

I think that if I ever have kids, and they are upset, I won’t tell them that peo­p­le are star­ving in Chi­na or any­thing like that becau­se it would­n’t chan­ge the fact that they were upset. And even if some­bo­dy else has it much worse, that does­n’t real­ly chan­ge the fact that you have what you have. […]

Sag ja zum Leben

Sag ja zum Leben, sag ja zum Job, sag ja zur Kar­rie­re, sag ja zur Fami­lie. Sag ja zu einem per­vers gro­ßen Fern­se­her. Sag ja zu Wasch­ma­schi­nen, Autos, CD-Play­ern und elek­tri­schen Dosen­öff­nern. Sag ja zur Gesund­heit, nied­ri­gem Cho­le­ste­rin­spie­gel und Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung. Sag ja zur Bau­spar­kas­se, sag ja zur ers­ten Eigen­tums­woh­nung, sag ja zu den rich­ti­gen Freunden. […]

Der mensch­li­che Makel

Men­schen sind über­all gleich. Ich kam in die­se Stadt und ich tat es ohne die gerings­ten Erwar­tun­gen. Es war etwas Neu­es für mich, eine unge­wohn­te Umge­bung, und die­se Stadt war so gut wie jede ande­re. Selbst wenn ich es mir zunächst nicht ein­ge­stand, war es für mich ein Ort der Hoff­nung, ein Ort der Träume, […]

Inter­pre­ta­ti­on

„Ich mag dich sehr“, sag­te sie zu ihm, als sich die U‑Bahn-Türen zwi­schen ihnen lang­sam schlos­sen und er allei­ne auf dem Bahn­steig zurück­blieb, ohne jede Mög­lich­keit, dar­auf irgend­wie zu ant­wor­ten. Nun war sie zuhau­se, lag auf ihrem Bett und zer­brach sich den Kopf. Sie kam sich so dumm vor. Da wur­de sie ein­mal für einen […]

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Poli­tik und Medienmacht

Der Jour­na­lis­mus ist tat­säch­lich einer der Orte, an dem die poli­ti­sche Magie ent­steht und bestä­tigt wird. Damit Magie ent­steht (…), braucht es eine Men­ge sozia­ler Vor­aus­set­zun­gen: Zau­be­rer, Assis­ten­ten, Publi­kum usf. Und auch die Welt der poli­ti­schen Magie macht eine Rei­he von Teil­neh­mern erfor­der­lich, nicht nur Par­la­men­te und Abge­ord­ne­te: Jour­na­lis­ten, Umfra­ge­insti­tu­te, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­ra­ter – auch Intel­lek­tu­el­le, oder genauer: […]

Make an island

Ever­y­thing a lie. Ever­y­thing you hear, ever­y­thing you see. So much to spew out. They just keep coming, one after ano­ther. You’­re in a box. A moving box. They want you dead, or in their lie… Only one thing a man can do – find some­thing that’s his, make an island for hims­elf. (The Thin Red Line)