Schne­cken­haus

Der Mensch will nur,
dass man versteht,
was in ihm drin
so vor sich geht.
Er will das freilich
ohne Mühe,
mag nicht reden,
sich erklären,
will nicht
aus dem Häus­chen kommen,
zu viel Welt
macht ihn beklommen;
öff­net keinem
sei­ne Pforte,
zäunt sich ein,
ver­liert kaum Worte;
und klopft doch mal einer an,
ver­schließt er sich,
so gut er kann,
dann brüllt er:
Kei­ner soll es wagen,
durch ein Fens­ter reinzuspähn! -
und jam­mert stets
tag­ein, tagaus:
Ach, wenn es da nur jemand‘ gäbe,
der versucht‘,
mich zu verstehn.

(2010)

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