Einträge von Mischa

Man kann kei­ne Wör­ter mehr hören

Musik. Für Franz ist sie die Kunst, die der dio­ny­si­schen Schön­heit, die als Rausch ver­stan­den wird, am nächs­ten kommt. Man kann sich schlecht von einem Roman oder einem Bild berau­schen las­sen, wohl aber von Beet­ho­vens Neun­ter, Bar­tóks Sona­te für zwei Kla­vie­re und Schlag­in­stru­men­te oder den Songs der Beat­les. Franz unter­schei­det nicht zwi­schen erns­ter Musik und […]

Die Glück­li­chen haben kein Auge auf…

Ein Lie­bes­paar geht über die Stra­ße. Sie ver­liert einen Knopf. Ein Drit­ter hebt ihn auf, trägt ihn ihr nach. Das Elend hat ihn wie eine Flech­te über­zo­gen, sein Anzug, sei­ne Haut sogar, alles ist Elend. »O dan­ke«, sagt die Frau und greift nach dem Knopf, den er aber fest­hält. »Das haben wir gar nicht gemerkt.« »Natür­lich […]

,

In der Wahr­heit leben

Was heißt das, »in der Wahr­heit leben«? Eine nega­ti­ve Defi­ni­ti­on ist ein­fach: es heißt, nicht zu lügen, sich nicht zu ver­ste­cken, nichts zu ver­heim­li­chen. Seit Franz Sabi­na kennt, lebt er in der Lüge. Er erzählt sei­ner Frau von einem Kon­greß in Ams­ter­dam, der nie statt­ge­fun­den, von Vor­le­sun­gen in Madrid, die er nie gehal­ten hat, und […]

Signi­fi­can­ce

I read the first chap­ter of A Brief Histo­ry of Time when Dad was still ali­ve, and I got incre­di­bly hea­vy boots about how rela­tively insi­gni­fi­cant life is, and how, com­pared to the uni­ver­se and com­pared to time, it did­n’t even mat­ter if I exis­ted at all. When Dad was tuck­ing me in that night and we were […]

In dei­nem Bunker

Wer von Geheim­nis­sen lebt, ver­schreibt sein Dasein der stän­di­gen Angst vor Offen­ba­rung. Heu­te weiß ich, du hat­test eine selbst­zer­stö­re­ri­sche Vor­stel­lung, die jeden Zug dei­nes Han­delns bestimm­te und der du treu warst wie einem Dog­ma. Du warst so sehr von die­sem Grund­satz über­zeugt, den du dir aus Grün­den kul­ti­viert hat­test, die mir für immer ver­bor­gen bleiben […]

,

Wenn jeder täte, was er für wich­tig hielte

Wo immer näm­lich die­se Gesell­schaft nicht funk­tio­niert, wo immer sie ver­sagt, wird ihr Ver­sa­gen an den Ärms­ten offen­bar. Jede Ver­än­de­rung im sozia­len Raum, jede Ver­schär­fung des Wett­be­werbs, jede Zunah­me an Gewalt im öffent­li­chen Leben, jede Kon­ta­mi­nie­rung bil­li­gen Essens hin­ter­lässt in der Lebens­er­fah­rung von Armen ihre Spu­ren. Auch wie Gesell­schaft sich ver­än­dert, in ihren Klas­­sen- und […]

Gute Skla­ven

Und nie­mand ver­steht bes­ser anzu­trei­ben, nie­mand ver­steht höh­ni­scher zu sagen: »Schlap­per Hund! Soll­test mich mal sehen!« als der Mit-Tote, als der Mit-Pro­­let, als der Mit-Hun­­gern­­de, als der Mit-Gepeit­sch­­te. Selbst die Galee­ren­skla­ven haben ihren Stolz und ihr Ehr­ge­fühl, sie haben den Stolz, gute Galee­ren­skla­ven zu sein und ›nun ein­mal zu zei­gen‹, was sie kön­nen. Wenn das Auge […]

Der irrepa­ra­ble Mensch

Der irrepa­ra­ble Mensch ist der Mensch, der das Cha­os hin­ter sich hat, und die Ord­nung in der Marot­te, in der Kon­ven­ti­on, in den Trös­tun­gen der Gewohn­heit, im Tic, in der Rou­ti­ne, im Stil fin­det. Er wird nichts mehr. Kul­ti­vier­te er frü­her viel­leicht noch das auf­klä­re­ri­sche Ide­al, das Ich-Gebil­­de müs­se ste­tig, plau­si­bel, aus sich her­aus entwickelt […]

Das Ende der Liebe

Unse­re Mei­nung, dass wir das ande­re ken­nen, ist das Ende der Lie­be, jedes­mal, aber Ursa­che und Wir­kung lie­gen viel­leicht anders, als wir anzu­neh­men ver­sucht sind – nicht weil wir das ande­re ken­nen, geht unse­re Lie­be zu Ende, son­dern umge­kehrt: weil unse­re Lie­be zu Ende geht, weil ihre Kraft sich erschöpft hat, dar­um ist der Mensch […]

Con­fu­si­on

What if the water that came out of the show­er was trea­ted with a che­mi­cal that respon­ded to a com­bi­na­ti­on of things, like your heart­beat, and your body tem­pe­ra­tu­re, and your brain waves, so that your skin chan­ged color accor­ding to your mood? If you were extre­me­ly exci­ted your skin would turn green, and if you were […]