Einträge von Mischa

Lie­be ist Lohn

Die Frau: Super muß ich sein, sonst ver­lier ich sei­ne Lie­be. Der Mann: Ich muß super sein, sonst ver­lier ich ihre Lie­be. Und bei­de waren ziem­lich super und hat­ten Angst, ent­larvt zu wer­den. Und eines Tages sprach die Frau zum Mann: Ich hal­te das nicht län­ger aus, ich bin unsu­per, ich bin nicht, wie du meinst, […]

Inne­res von der Stange

Wer anders sein will, als er ist, der tut mir leid. Sein Wunsch ist ehren­wert, doch abge­dro­schen. Ich for­mu­lie­re tas­tend eine The­se: Die Men­schen­see­le mit allem Drum und Dran ist seri­el­ler Kitsch. Das Inners­te erwirbt sich jeder von der Stan­ge. Nichts von Mys­te­ri­um, nur Schmalz. Mit vio­let­ten Fin­ger­nä­geln kom­men sie zu mir, mit ori­gi­nel­len Kaiser-Wilhelm-Schnäuzen, […]

Sozia­ler Raum und sozia­le Felder

Zen­tral für das Kon­zept des sozia­len Raums und der sozia­len Fel­der ist das Begrei­fen der sozia­len Wirk­lich­keit als einer rela­tio­na­len. Jeder Akteur inner­halb der sozia­len Wirk­lich­keit fin­det sich an einem Punkt die­ses sozia­len Rau­mes wie­der, wobei sei­ne Posi­ti­on dabei stets im Ver­hält­nis zur Posi­ti­on der ande­ren Akteu­re steht bezie­hungs­wei­se in Hin­sicht auf die Distanz zu […]

Habi­tus – Ent­ste­hung und Abgren­zung zum Kon­zept der sozia­len Rolle

Der Begriff des Habi­tus selbst ist bereits weit­aus älter als Bour­dieus Aus­ar­bei­tung des hier im Fokus ste­hen­den Kon­zepts. Ein kon­kre­ter Zeit­punkt der Ent­ste­hung des Bour­dieu­schen Habi­­tus-Kon­­­zepts ist aller­dings nicht benenn­bar, führt er den Begriff und ein grund­le­gen­des Kon­zept des Habi­tus doch bereits in sei­nen frü­hes­ten Wer­ken zur Ana­ly­se ein, lässt ihn in spä­te­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen immer […]

Habi­tus und Komplizenschaft

„Als Ver­mitt­lungs­glied zwi­schen der Posi­ti­on oder Stel­lung inner­halb des sozia­len Rau­mes und spe­zi­fi­schen Prak­ti­ken, Vor­lie­ben, usw. fun­giert das, was ich »Habi­tus« nen­ne, das ist eine all­ge­mei­ne Grund­hal­tung, eine Dis­po­si­ti­on gegen­über der Welt, die zu sys­te­ma­ti­schen Stel­lung­nah­men führt“ (Bour­dieu, 1992b, S. 31). Der Begriff »Habi­tus« fin­det nicht nur in der sozi­al­wis­sen­schaft­li­chen For­schung, son­dern auch im all­täg­li­chen Sprach­ge­brauch rege […]

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Legi­ti­mier­ter Schwindel

Die sym­bo­li­sche Macht ist eine Macht, die in dem Maße exis­tiert, wie es ihr gelingt, sich aner­ken­nen zu las­sen, sich Aner­ken­nung zu ver­schaf­fen; d.h. eine (öko­no­mi­sche, poli­ti­sche, kul­tu­rel­le oder ande­re) Macht, die die Macht hat, sich in ihrer Wahr­heit als Macht, als Gewalt, als Will­kür ver­ken­nen zu las­sen. (…) Die sozia­len Akteu­re und auch die […]

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Nor­ma­li­tät

Noch die inhu­mans­ten Arbeits- und Lebens­be­din­gun­gen kön­nen als sinn­haft und attrak­tiv erlebt wer­den durch das still­schwei­gen­de Ein­ver­ständ­nis von Men­schen, die durch inhu­ma­ne Exis­tenz­be­din­gun­gen dar­auf vor­be­rei­tet wor­den sind, sie zu akzep­tie­ren. (Mar­ga­re­te Stein­rü­cke, in: Pierre Bour­dieu – Der Tote packt den Lebenden)

Exodus

So lan­ge ich zurück­den­ken kann, war ich noch nie­mals rich­tig glück­lich. Es liegt nicht an per­sön­li­chen Eitel­kei­ten, dass es so ist, wie es ist. Mei­ne Kind­heit war erfüllt und ich übte bis vor kur­zem einen ange­se­he­nen Beruf aus, der es mir ermög­lich­te, ein gutes Leben zu füh­ren, zumin­dest mate­ri­ell. Ich bin emo­tio­nal gut aus­ge­gli­chen, wie […]

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Schu­le als Ideologie

Betrach­tet man die Ent­wick­lungs­dy­na­mik von Bil­dungs­sys­te­men, dann drängt sich die Ver­mu­tung auf, dass die Schu­le selbst sozi­al selek­tiv auf die Sozia­li­sa­ti­ons­prak­ti­ken ein­wirkt und sys­te­ma­tisch die Prak­ti­ken bestimm­ter Bevöl­ke­rungs­grup­pen abwer­tet. Sie ent­wi­ckelt for­ma­le Leis­tungs­kri­te­ri­en, die sich als unfä­hig erwei­sen, die Dif­fe­renz milieu­spe­zi­fi­scher Erfah­run­gen und Befä­hi­gun­gen zu erken­nen, son­dern ganz im Gegen­teil einer unfle­xi­blen und not­wen­dig diskriminierenden […]